Ölpreise aktuell: Charts Rohöl u. Gasöl
News zu Ölpreisentwicklung, Preistrend, aktuelle Marktthemen
- Diese Ölpreis-Seite liefert täglich die aktuellen News zum Ölmarkt und zur Preisentwicklung von Rohöl und Gasöl.✅ Rohölpreise sind Börsenpreise und verändern sich im Börsenhandel stündlich!✅ Die Ölnotierungen werden stark durch spekulative Optionskäufe und durch Absicherungsgeschäfte (Hedging mit Future Kontrakten) bestimmt.✅ Außerdem reagieren die Ölpreise äußerst spontan auf weltpolitische und wirtschaftsbezogene Meldungen, insbesondere wenn diese die OPEC-Länder oder die großen Ölverbrauchsländer, wie USA oder China betreffen.✅
- Das Preisniveau auf dem Rohölmarkt in Rotterdam bestimmt maßgeblich die Mineralölpreise für Deutschland und Mitteleuropa. Diese Spotmarkt-Preise stehen dabei in Relation zu den Crude Oil Future Notierungen an den Warenterminbörsen, mit den Leitbörsen in SINGAPUR, LONDON und NEW YORK. Der mit Abstand größte und umsatzstärkste Ölmarkt sind die USA. Zudem haben die USA die stärkste Ölindustrie, mit weltweit agierenden Ölfirmen. Die US Lagerzahlen und die dortige Ölmarkt News haben globalen Preiseinfluss.✅
- Das Chart zeigt neben dem aktuellen Ölpreis auch die zurückliegende Preisentwicklung auf dem Ölweltmarkt. Die Preiskurven geben den errechneten Mittelpreis für ein Sortenmix von Nordseeöl BRENT, der US Leitsorte WTI und dem Mittelpreis für Rohöl der Golfstaaten wieder. Zudem sind die Spotmarktpreise mit berücksichtigt, allerdings mit geringerer Gewichtung.✅
Obiges Chart zeigt den Mittelpreis der Rohöl-Leitsorten.
Ölpreise: Ölmarktsituation Montag 2. Oktober
- Brent Rohöl mit deutlichem Preisrückfall im Wochenschluss.
Preisabstand zu WTI nur noch 1,1 Dollar/B. - Spekulation über Reduzierung der saudischen Zusatzkürzungen.
- Knappe Rohölvorräte, insbesondere in den USA.
- Opec-Plus Treffen voraus. JMMC-Meeting am 3./4. Oktober.
Situation am Ölmarkt, News
Ende letzter Woche waren die Rohölnotierungen ein ordentliches Stück zurückgefallen. Im Wochenschluss erfuhren vor allem die Brent-Kontrakte weitere kräftige Abschläge. Im Vergleich dazu hielt sich die US Leitsorte WTI deutlich besser und konnte ihren Preisabstand zu Brent auf historisch geringe 1,1 Dollar/B verringern. Auf der anderen Seite legten die Gasölpreise etwas zu und notieren wieder oberhalb Marke der von 1.000 Dollar je Tonne.
Die Ölnotierungen im Wochenschluss:
- Brent Rohöl: 92,1 $/bbl (-2,5)
- WTI Crude Oil: 91,1 $/bbl (-0,6)
- Opec-Basket (Vortag): 97,5 $/bbl (+0,4)
- Gasöl (währungsbereinigt): 953 €/to. (+12)
Die Marktteilnehmer an den Ölbörsen blicken bereits jetzt auf die nächste OPEC-Konferenz. Am Mittwoch den 4. Oktober kommt die OPEC+ Allianz zu ihrem nächsten JMMC-Meeting zusammen, um über die weitere Ölförderpolitik zu beraten. Das könnte der geeignete Moment für Saudi-Arabien sein, seine freiwilligen Extrakürzungen von -1,0 Mio. B/T mindestens zu korrigieren oder deren Auslaufen zum Jahresende anzukündigen. Die Fundamentaldaten für den Ölsektor derweil absolut 'bullisch' und die Marke von 100 $/B mag im Oktober sicherlich erreicht werden. Anzumerken ist, dass die Opec-Ölsorten bei 97,5 $/B notieren. Ungewöhnlicherweise werden sie teurer gehandelt als die Leitsorte Brent.
Die Regierung in London hat aktuell die Erschließung eines weiteren Öl- und Gasfeldes in der Nordsee genehmigt. Die Regulierungsbehörde 'North Sea Transition Authority' teilte mit, sie habe die Erschließungs- und Produktionsgenehmigung für das Rosebank-Feld nordwestlich der Shetland-Inseln erteilt. Die Regierung von Premier Sunak hatte erst vergangene Woche die britischen Klimaziele aufgeweicht. Der norwegische Equinor Konzern und die israelische Ithaca Energy kündigen Investitionen in Höhe von 3,6 Mrd. Euro an.
US Ölmarkt
In den USA ist die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen in der zurückliegenden Woche um -5 auf 502 Oil Rigs weiter zurückgegangen, was den rückläufigen Trend bestätigt. Zum Vergleich waren vor einem Jahr 604 Oil Rigs in Bohrbetrieb gewesen. Die US Rohölproduktion bewegt sich derweil auf hohen 12,9 Mio. Barrel/Tag.
Im Mittelatlantik hat sich das tropische Sturmsystem Philippe zu einem Hurrikan entwickelt. Philippe wird aber frühzeitig in den Nordatlantik abdrehen und die US-Ostküste nicht erreichen.

Ölmarkt:
Fakten, Analysen, Prognosen
Wirtschaft und Finanzmärkte
- Kurs US-Dollar: (Chart)
» 1,056 $ = 1 EUR bzw. 0,947 € = 1 USD.
» Der Dollarkurs hat Mitte letzter ein neues 9-Monate Kurshoch erklettert.
- DE Verbraucherpreise (Jahresbezug, Vorabzahlen)
» Teuerungsrate +4,5% (Vormonat +6,1%)
» Kernverbraucherpreise +4,3% (Vorm. +4,7%)
- EU Verbraucherpreise (Jahresbezug, Vorabzahlen)
» Teuerungsrate +4,3% (Vormonat +5,2%)
» Kernverbraucherpreise +4,5% (Vorm. +5,3%)
- In Washington ist ein last minute Finanz-Deal zustande gekommen, der den Zahlungsstillstand ab 1. Oktober für einige Wochen erst einmal abwendet.
Gasoelpreise
- Gasöl ist ein börsengehandeltes Vorprodukt von Heizöl/Diesel und damit für die Preisentwicklung beim Heizöl in hohem Maße bestimmend. Der aktuelle Gasölpreis bildet die Berechnungsgrundlage für die jeweiligen Tagespreise der Heizölhändler und der Dieselversorger.
- Gasöl ist ein Mitteldestillat im Raffinerieprozess und wird an den Warenterminbörsen gehandelt. Die Leitbörsen sind die IPE (London) und die NYMEX (New York). Mit der Verfügbarkeit der stündlichen Kontraktnotierungen ist Gasöl ein wichtiger Preisindikator für die Mineralölbranche.
Gasöl Tagespreis / Preisentwicklung
Das obige Chart stellt den jährlichen Verlauf der Gasölnotierungen dar. An den Ölbörsen werden die Gasoil Future Kontrakte in Dollar notiert. Das Tecson-Chart für Gasöl ist per 'Tab' im Währungsbezug umschaltbar zwischen US-Dollar und €uro und bezieht sich auf den gehandelten Preis für 1 Tonne Gasöl des aktuellen Frontmonats. Der Tab 'Gasöl in EUR' ist die wichtigste preisvorgebende Notierung für die tagesaktuelle Preisentwicklung beim Heizöl in Deutschland bzw. der Eurozone. Die Heizölhändler orientieren sich bei ihrer täglichen Preisfindung stark am morgendlichen Gasölpreis.
Energiepolitisches: » Stromnetze zu knapp «
Der Stromverbrauch in Deutschland wird in den nächsten Jahren massiv ansteigen. Million von Wärmepumpen werden eingebaut und Millionen E-Fahrzeuge müssen geladen werden. Dabei stellt dieser immense zeitnahe Strombedarfsanstieg die Stromnetze vor Probleme. Der Netzausbau kann bei weitem nicht so schnell erfolgen. Die zeitraubenden Genehmigungen, die Investitionssummen und der Fachkräftemangel sind die Hürden.
Um Engpässe, sprich eine Überlastung zu vermeiden, sollen die Netzbetreiber künftig die Möglichkeit erhalten im Bedarfsfall steuernd einzugreifen. Und zwar durch die phasenweise Drosselung des Strombezugs der Kunden. Private Ladestationen, Wärmepumpen und Stromspeicher sollen bevorzugt dann betrieben werden, wenn genügend erneuerbarer Strom verfügbar ist.
Als Gegenleistung zum Vorteil der Verbraucher soll ein pauschaler Rabatt auf das Netzentgelt kommen. Bei Stromengpass sollen beispielsweise die Netzbetreiber die Wallboxen auf 3,7 KW Ladeleistung begrenzen können, was die Ladezeit etwa verdreifacht. Wärmepumpen sollen für bis zu zwei Stunden abgeschaltet werden können. Ein andere Lösung wären zeitvariable Stromtarife.
Bis zur Jahresmitte will die Bundesnetzagentur einen konkreten Regelungsentwurf erarbeiten, der anschließend diskutiert und optimiert werden soll. Inzwischen wurde als Zieldatum für die endgültige Regelung der Januar 2024 genannt.