Historische Ölpreise

Die Ölpreis­ent­wicklung im Rückblick:

Öljahr 2025:

  • Für den Ölmarkt steht nahezu alles unter den Ankündigungen, Drohungen und Maß­nahmen von US-Präsident Trump. Entsprechend bleiben die Prog­nosen für die Ölmarkt- und Ölpreis­entwicklungen unsicherer denn je. Trump will für die USA niedrigere Ölpreise und er will die US Wirtschaft schützen und stärken. Allerdings mit äußerst zweifelhaften und strittigen Maßnahmen. Alte Freunde gibt es nicht. Der neue Freund heißt Putin.
  • Anfang April erfolgte ein massiver Absturz der Ölpreise. Für Rohöl ging es um 10 Dollar/B nach unten, ausgelöst durch Trumps Zollpolitik.
  • Geopolitische Faktoren, auch für den Ölpreis.
    • Im Ukraine-Krieg bleibt Putin bei seinen Maximalforderungen für eine Beilegung.
    • Keinerlei Druck von Trump. Dieser will künftig mit Russland "große Geschäfte" machen.
    • Die USA und China haben sich im Zollkrieg auf gewisse Rahmen­bedin­gungen verständigt. Diese müssen bis zu Jahresmitte aber konkreter ausverhandelt werden.
    • Mitte Juni hat Israel überrascht den Iran direkt mit schwerer Luftschlägen angegriffen. Die iranische kritische Bedrohung, zeitnah eine Atombombe bauen zu können, veranlasste Netanjahu die Angriffe zu befehligen.
  • Die Angebotspolitik der OPEC+ ist mittelfristig vielleicht das signi­fikan­teste Abwärts­risiko für die Ölpreise. Das Ölkartell der OPEC+ erhöht mit Schritten in Mai, Juni und Juli das tägliche Ölnagebot um über 1,2 Mio. Barrel. Man sieht durchaus einen Markt für das Öl. Saudi-Arabien könnte es aber auch auf einen neuen Markt­ver­drängungs­wett­bewerb mit Preis­kampf anlegen.
  • Allerdings hat der Mitte Juni begonnene Krieg zwischen Israel und Iran den tiefen Ölpreisen schlagartig ein Ende gesetzt. Zudem haben die USA mehrere Uran-Aufberei­tungs­anlagen mit schweren Bomben ange­griffen und erheblich beschädigt. Nach dem Angriffs­schlag der USA rief Trump alle Parteien zur Waffenrufe auf. Die Gesamt­situation entspannte sich und die Ölpreise fielen genauso steil zurück, wie sie hochge­schnellt waren.
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Öljahr 2024:

  • Der Jahres­durch­schnittspreis für Rohöl in 2024: 78,9 US-Dollar/Barrel
    Der Jahres­durch­schnittspreis für Heizöl in 2024: 101,70 Cent/Liter
  • Nach einem Preisrücksturz Anfang Februar zogen die Ölnotierungen bis Anfang April recht kontinuierlich an. Es wurde ein neues 5-Monats Hoch erklommen. Im Mai und Juni sanken die Preise wieder. Weiterhegend dann im Juni und im September jeweils sogar auf ein 3-Jahres Tief.
  • Die OPEC und ihre Plus-Partner verfügen, wegen der begrenzenden Quotenpolitik der Gemeinschaft, derzeit über große Reserve­kapa­zitäten. Diese schätzt man auf 5,5 Mio. Barrel/T, die aktivierbar wären. Insgesamt stecken die Opec und ihre Plus-Partner in einem Dilemma. Durch die Quotenpolitik hat man erhebliche Marktanteile verloren. Die USA sind mit großem Abstand das Ölförderland Nr. 1.
  • Das ganze Jahr über blieb der Nahe Osten im Fokus der Ölbörsenhändler. Israel geriet wegen seines rücksichtslosen Vorgehens in Gaza in internationale Kritik. Im Herbst war dann der Krieg mit der Hisbollah im Libanon Thema.
  • Im weiteren Ausblick geht die IEA davon aus, dass der weltweite Ölbedarf noch bis 2029 auf ein Maximum von 105,6 Mio. Barrel am Tag zulegen wird. Die weltweiten Ölförderkapazitäten dürften aber deutlich schneller Anwachsen und bis 2030 die tägliche Ölnachfrage um "massive" acht Millionen Barrel übersteigen! Für den Zeitraum 2025 bis 2030 zeichnet die IEA ein düsteres Bild, sprich Preisdruck.
  • Der US Ölindustrie fordert den neu gewählten US Präsidenten Trump zu einem Abkehrschwenk von der Klimapolitik Joe Bidens auf. Und das wird sicherlich geschehen.
  • In den USA kündigt Donald Trump hohe Importzölle für Güter aus China, Kanada und Mexiko an. Das wird eine seiner ersten Amtshandlungen sein. Importe aus diesen Ländern sollen mit 25% Strafzoll belegt werden. Das betrifft auch die Öleinfuhren der USA. Kanada ist der wichtigste Rohöllieferant der USA mit täglich etwa 3,8 Mio. Barrel Rohöl. Mexiko ist mit täglichen 0,46 Mio. Barrel der zweitgrößte Rohöllieferant
  • Die Handlungsgemeinschaft der Opec-Plus hat am 5. Dez. beschlossen, die Wiedererhöhung des Rohölausstoßes um drei Monate weiter nach hinten zu verschieben, also auf Anfang zweites Quartals. Man würde sonst Gefahr laufen, die Ölpreise nachhaltig abwärts zu schicken.
     

Öljahr 2023:

  • Der Durchschnittspreis für 2023:  81,2 Dollar/Barrel Rohöl (Vorjahr 70,1 USD/B)
    Heizöl-Mittelpreis im Jahr 2023:  105,3 Cent/Liter Heizöl (Vorjahr 139,0 ct/l.)
  • In 2022 verringerte die OPEC-Plus Gemeinschaft Monat für Monat ihre beschrän­kenden Quoten­ziele. Im August liefen diese dann vollständig aus. Aller­dings waren die Ölexportländer weit davon entfernt, diese Zielmengen bei der Ölförderung zu errei­chen. Die Ölpreise bewegten sich von Anfang Dez. '22 bis Mitte März '23 in einem Zickzack-Kurs zwischen 78 und 85 Dollar je Barrel seitwärts. Mitte März brachen die Ölnotierungen dann mit -10% an Verlusten ein, ausgelöst von zwei US Bankenpleiten und der Credit Suisse Notübernahme. Mit den Turbulenzen im Bankensektor und der verängstigten Stimmung an den Finanzmärkten rutschten die Ölnotierungen auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2021 ab.
  • Anfang April beschloss die Opec-Plus Gruppe überraschend den Ölausstoß ab Mai um zusätzliche 1,6 Mio. Barrel/Tag zu verringern. Damit wurde der Angebotsmarkt verknappt, um den Ölpreisen wieder eine Aufwärtsrichtung zu geben. Zudem nahm Saudi-Arabien einseitig zusätzliche eine Million Barrel vom Tagesangebot weg.
  • Im Julimonat setzte sich an den Ölbörsen mit Preisoptimismus ein substanzieller Aufwärtstrend durch, mit dem sich die Future-Kontrakte der Leitsorte Brent im September auf 95 Dollar je Barrel verteuerten. Saudi-Arabien und Russland ver­su­chen weitergehend mit der Drosselung ihrer Ölproduktion das Ölangebot stärker zu verknappen und dadurch das höhere Ölpreisniveau zu festigen.
  • Die Öl- und Gas-Förderbranche hat die Förderinvestitionen für die Zukunft historisch tief heruntergefahren. Wurden im Jahr 2013 weltweit noch 900 Milliarden Dollar in die Öl- und Gasförderung investiert, so waren es in 2022 und 2023 gerade mal noch 300 Mrd. Dollar. Kaum ein anderer Sektor ist derart unterinvestiert. Die großen Ölkonzerne können mit der neuen Knappheit gut leben und nutzen ihre Liquidität lieber für Aktien­rück­käufe in großem Stil.
  • Auf dem Ölmarkt standen im Herbst Angebotsengpässe einer recht robusten Nach­frage gegenüber. Die Unterproduktion lag im III. Quartal mit etwa 580.000 und im IV. Quartal mit etwa 240.000 Barrel/Tag im Defizit. Mitte September wurden für Brent Rohöl die höchsten Preise seit zehn Monaten erklettert, um dann aber von 97 USD/B in den Folgemonaten auf unter 75 USD/B zu Mitte Dezember zurückzufallen. Saudi-Arabien und Russland beließen ihre Minderproduktion implementiert.
  • Im Oktober geriet Israel durch Hamas-Angriffe in eine verheerende Kriegssituation. Dabei dürfte der Iran im Hintergrund mit die Fäden ziehen und die jemenitischen Huthi-Rebellen mit Kriegsgerät versorgen, mutmaßlich auch für Angriffe auf Fracht­schiffe im Roten Meer. Die Ölbörsen preisten Ende Oktober Risikoprämien ein. Anfang November wurden die Prämien mit sich abzeichnender Risikominderung wieder ausgepreist.
  • Eine mehr als holprige Opec+ Konferenz Ende November sieht für Q.1 2024 weitere Drosselungen der Fördermengen vor. Allerdings unter der gewissen Einschränkung der "Freiwilligkeit". Ob das Ölkartell den Beschluss, nämlich dann um insgesamt 2,2 Mio. Barrel am Tag zu reduzieren auch vollumfänglich umsetzt, wird von den Markt­teil­nehmer stark bezweifelt.
     

Öljahr 2022:

  • Die OPEC-Plus Gemeinschaft verringerte Monat für Monat ihre beschrän­kenden Quoten­ziele. Im August liefen diese dann voll­ständig aus. Aller­dings waren die Ölex­port­länder weit davon entfernt, diese Ziel­mengen bei der Ölförderung zu erreichen.
  • Seit dem 14. Februar 2022 herrscht Krieg:  Es begann ein ver­heeren­der Angriffs­krieg Russ­lands gegen die Ukraine. Strikte, harte Sank­tionen wurden vom Westen erlassen und wurden immer weiter verschärft. Die Preise von Öl, Erdgas, Weizen und anderen wichtigen Roh­stoffen schossen beängs­tigend und inflations­treibend nach oben. Europa rutschte in eine Energiekrise und phasenweise in eine Energiepanik. Der Ukraine-Krieg führte dem Europäern die Zwei­schneidig­keit und Fehler vorausge­gangener Russland­politik vor Augen. Brent Rohöl schnellte in der zweiten März­woche raketen­artig kurzzeitig hinauf auf 130 Dollar/B.
  • Zunehmend drängten sich in den Sommer­monten die Rezes­sions­sorgen in den Vorder­grund. Die westlichen Noten­banken waren gezwungen ihre Leitzinsen schnell und kräftig anzuheben, um die galop­pierende Inflation einzu­bremsen. Das war wichtiger als BIP-Wachstum. Bei den Rohöl­preisen rutschte Brent Rohöl die Sommer­monate hindurch ab, auf unter 90 Dollar je Barrel, während sich aber die Ölprodukt­preise von diesem Preis­abgang abkop­pelten.
  • Im November erfolgte ein steiler nachhaltiger Preisrück­fall an den Ölbörsen. Dabei sanken die Rohöl­leit­sorten Anfang Dezember auf das tiefste Preis­niveau seit Januar ab. Rezessions­sorgen und stark hoch­schnellende Corona-Infektion in mehreren Metro­polre­gionen in China belasteten. Letztlich verabschiedete sich die Führung in Peking von den Corona-Beschränkungen, sodass wochenlang eine riesige Infektions­welle über China hinweglief.
  • Die EU und die G7 beschlossen ab Dezember einen Ölpreis­deckel für russisches Öl mit 60 USD/B. In den letzten Wochen des Jahres bewegten sich die Rohöl­notierungen lediglich um 5 Dollar/B höher als vor Jahresfrist. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hatte die Ölpreise im März kurzzeitig bis auf 130 Dollar/B hochgetrieben. Im Jahres­verlauf kamen die Ölpreise aber in recht stetigem Preisabgang nahe an das Vorjahres­niveau zurück. Die schwächelnde Weltwirtschaft, vor allem in China, belastete die globale Rohöl­nachfrage insgesamt. In 2022 kostete das Barrel Rohöl im rechnerischen Jahresmittel 98,1 US-Dollar. Das war um 28 Dollar/B teurer als im Jahr vor dem Ukraine-Krieg.
     

 


Weltener­gie­bedarf:

Gobaler Energieverbrauch: Erdöl, Gas, Kohle, Atom, Erneuerbare

Ölförderung vs. Weltöl­ver­brauch:

Ölproduktion vs Weltölbedarf, Prognose 2024, 2025

Die obige Grafik des US Energie­mi­nis­teriums (EIA) zeigt das Verhältnis von Öl­förderung (Production) zu Ölverbrauch (Consumption). Für 2025 u. 2026 zeigt es eine Voraus­be­rechnung.

Seit Mitte 2022 bewegt sich die globale Ölfördermenge klar oberhalb von 100 Millionen Barrel am Tag. Man kann davon ausgehen, dass fast der gesamte im Öl enthaltene Kohlenstoff als CO2 in die Erdatmos­phäre emittiert wird. Siehe dazu auch die Tecson PTL-Seite, die Alter­nativen deutlich­macht.
 

Fakten, Marktanalysen, Prognose

Analyse Ölmarkt, Preisentwicklung, Prognose u. Kommentare

 

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