Ölpreise aktuell

Entwicklung der Ölpreise.
Aktuelle Marktthemen und Preistrend.

Preis-Chart für Rohöl über die letzten Jahre:

Preisbezug des Rohöl-Charts...
  • Diese Ölpreis-Seite liefert täglich die aktuellen News zum Ölmarkt und zur Preis­ent­wicklung von Rohöl und Gasöl.✅ Rohöl­preise sind Börsen­preise und verändern sich stündlich!✅ Die Ölnotie­rungen werden stark durch spekulative Options­käufe und durch Absicherungs­geschäfte (Hedging mit Future Kontrakten) bestimmt.✅ Außerdem reagieren die Ölpreise äußerst spontan auf weltpolitische und wirt­schafts­bezo­gene Meldungen, insbe­sondere wenn diese die OPEC-Länder oder die großen Ölver­brauchs­länder, wie USA oder China betreffen.✅
     
  • Das Preisniveau auf dem Rohölmarkt in Rotter­dam bestimmt maßgeblich die Mineral­öl­preise für Deutsch­land und Mittel­europa. Diese Spotmarkt-Preise stehen dabei in Relation zu den Crude Oil Future Notierungen an den Waren­termin­börsen, mit den Leitbörsen in SINGAPUR, LONDON und NEW YORK. Der mit Abstand größte und umsatz­stärkste Ölmarkt sind die USA. Zudem haben die USA die stärkste Ölindustrie, mit weltweit agierenden Ölfirmen. Die US Lagerzahlen und die dortigen Ölmarkt-News haben globalen Preiseinfluss.✅
     
  • Das Chart zeigt neben dem aktuellen Ölpreis auch die zurück­liegende Preisent­wicklung auf dem Ölwelt­markt. Die Preis­kurven geben den errech­neten Mitte­lpreis für ein Sorten­mix von Nord­seeöl BRENT, der US Leitsorte WTI und dem Mittel­preis für Rohöl der Golf­staaten wieder. Zudem sind die Spot­markt­preise mit berück­sichtigt, allerdings mit geringerer Gewich­tung.✅
     

Obiges Chart zeigt den Mittelpreis der Rohöl-Leitsorten.

Ölpreise: Ölmarkt­si­tuation Freitag 31. Okt.

  • Rohöl-Futures und Gasölkontrakte im Plus.
  • Globale Ölströme im Umbruch. Abkehr vom russischen Öl.
  • US-Fed senkt Leitzinsen. EZB belässt das Zinsniveau unverändert.
  • Fördermengenpolitik der OPEC+ rückt in den Fokus.

Situation am Ölmarkt & News

Von Donnerstag auf Freitag haben an den interna­tionalen Rohstoff­märkten die Ölnotie­rungen preislich etwas zulegen können. Dabei verteuerte sich die Rohölleitsorte Brent um etwa +0,6% und Gasöl (Heizöl­vor­produkt) um etwa +1,0%. Unterschwellig wirkte der 'bullische' DOE-Wochen­report von Mittwochabend mit den ausgewiesenen Lagerab­bauten von -15,6 Mio. Barrel noch nach. Die am Wochenende stattfindende Opec-Quoten­kon­ferenz zieht nun  verstärkt das Augenmerk auf sich.

Die Ölnotie­rungen am Freitagmorgen
Brent Rohöl: 64,9 $/bbl  (+0,4)
WTI Crude Oil: 60,4 $/bbl  (+0,3)
Opec-Basket (Vortag): 66,5 $/bbl  (+1,3)
Gasöl (dollarbereinigt): 623 €/tonne (+9)

Die OPEC+ hält am Sonntag in Video­schal­tung ihre Förder­mengen­kon­ferenz ab. Es wird als wahr­schein­lich erachtet, dass man für Dezember die Tages­förder­leis­tung noch mal um weitere 137.000 Barrel steigern wird (bärisch).

Die Analysten von 'Westpac Banking' bleiben bei ihrer Ein­schät­zung, dass sich die Rohöl­preise zunächst weiter im Bereich von 60 - 65 USD/B bewegen werden, um erst in späterem Durch­bruch unter die Schwell­marke von 60 Dollar abzu­rutschen.

Vielbe­achtetes Marktthema

Trump ist gegenüber Russland offenbar umge­schwenkt. Mit Putin scheint kein Deal für ein Kriegs­ende machbar. Toma­hawks werden der Ukraine nicht geliefert. Statt­dessen setzt Trump alle Hebel in Gang um Russ­lands Ölein­nahmen für die Kriegs­kasse ent­schei­dend zu ver­rin­gern. Und hierbei macht Trump keine halben Sachen. Alle Abnehmer werden unter Druck gesetzt, China, Indien, die Euro­päer, Austra­lien, Japan und die südost-asiati­schen Käufer des sank­tio­nierten russi­schen Öls.

Dieser Tage hat auch der indische Staats­konzern 'Indian Oil Corp.' erklärt, künftig russi­sches Rohöl mit Impor­ten aus Süd- und Nord­amerika ersetzen zu wollen. Kanada, Bra­si­lien, Vene­zuela und Guayana sind hierbei die Favo­riten für Indiens Käufe von rund 24 Mio. Barrel Rohöl im 1. Quartal 2026. Erst Tage zuvor hatte man noch an den Impor­ten aus Russland fest­halten wollen. Offen­bar liefe man damit aber in die Gefahr von gravier­enden US-Sank­tionen. Nun setzt Indien die Prio­ritäten anders.

US-Ölmarkt

DOE-Wochen­report:
(Bestands­än­de­rungen in den USA zur Vorwoche)
•  Rohöl        -6,3 Mio. Barrel
•  Heizöl/DK  -3,4 Mio. Barrel
•  Benzin       -5,9 Mio. Barrel
Die DOE-Zahlen von der KW43 zeigen starke Bestands­ab­bauten von insgesamt -15,6 Mio. Barrel gegen­über der Vor­woche, was die API-Zahlen noch über­trifft. Die US Ölförder­leistung bewegt sich mit täglich 13,64 Mio. Barrel nahe der Rekord­marke. Während die US Raffinerien ihre Herbst­wart­ungen mit Umstel­lung auf die Winter­pro­dukte durch­führen, bewegt sich der Durchsatz bei niedrigen 88,6% der Kapa­zitäten. Die täglichen US-Ölimporte verrin­gerten sich um 0,85 Mio. Barrel, was die Lager­ab­bauten zum Groß­teil erklärt.

Der Mayor-Hurrikan Melissa zieht unter Abschwä­chung auf den Nord­atlantik hinaus. In Jamaica und auf Kuba hat der Hurrikan schwerste Schäden hinter­lassen. Die Zahl der Todes­opfer wird mit 50 ange­geben.

Fakten, Preisprognose, Marktanalyse

Wirtschaft und Finanz­märkte

  • Kurs US-Dollar: (Chart  EUR/USD)
    1,163 $ = 1 EUR  |  0,860 € = 1 USD
  • US Leitzinsen: Die Fed beschließt eine weitere Zins­senkung um 25 Basis­punkte auf 3,75 - 4,0 %.
    Powell erklärte aber, in den internen Diskus­sionen der Noten­bänker gibt es stark unter­schied­liche Ansichten darübe, wie weiter vorzu­gehen sei. Eine weitere Senkung des Leitzinses im Dezember ist keines­wegs ausge­machte Sache, ergänzt Powell.
  • Die EZB teilte Donnerstagmittag mit, dass man die EU-Leitzinsen nicht senkt und bei 2,0% belässt.
  • US Herstellungsindex (laut Richmond Fed):
    Indexwert bei -4  (Vormonat -17)
  • US Verbrauchervertrauen (Conference Board):
    Indexwert bei 94,6 Zählern  (Vormonat 95,6)


 

Gasoel­preise

  • Gasöl ist ein börsennotiertes Vorprodukt von Heizöl und Diesel. Gasöl bestimmt in hohem Maße die Preis­ent­wicklung beim Heizöl und ist damit ein wichtiger Preispfeiler.
  • Gasöl ist ein Mitteldestillat bei den Raffinerie­prozessen und wird an den Waren­termin­börsen gehandelt. Die Leitbörsen sind die IPE (London) und die NYMEX (New York). Mit der Verfüg­barkeit der stünd­lichen Kontrakt­notier­ungen ist Gasöl ein wichtiger Preisin­dikator für die Miner­alöl­branche.

Gasöl Tagespreis / Preisent­wicklung

Das obige Chart stellt den jährlichen Verlauf der Gasöl­notier­ungen dar. An den Ölbörsen werden die Gasoil Future Kontrakte in Dollar notiert. Das Tecson-Chart für Gasöl ist per 'Tab' im Währ­ungs­bezug um­schalt­bar zwischen US-Dollar und €uro und bezieht sich auf den gehandelten Preis für 1 Tonne Gasöl des aktuellen Front­monats. Der Tab 'Gasöl in EUR' ist die wichtigste preis­vorge­bende Notierung für die tages­aktuelle Preis­ent­wick­lung beim Heizöl in Deutsch­land bzw. der Eurozone. Die Heizöl­händler orien­tieren sich bei ihrer tägli­chen Preis­findung stark am morgend­lichen Gasöl­preis.


Ölmarkt­balance


Ausblick 2050:  Energie­bedarf + Energie­er­zeugung

Laut einer McKinsey Studie werden die 'fossilen Brennstoffe' auch in 2050 die globale Energie­er­zeugung dominieren. Öl, Gas und Kohle werden den weltweiten Energie­mix noch auf Jahr­zehnte anführen (müssen), da der Strom­bedarf in schnel­lerem Tempo steigt als die Umstel­lung auf erneu­er­bare Energien. Die Redu­zierung der fossilen Brenn­stoffe ist aber von immenser Wichtig­keit für das Begrenzen der glo­ba­len Klima­er­wär­mung und Ver­hin­derung des Umkippens.

Der weltweite Strombedarf wird vor allem aufgrund des Mehr­bedarfs in der Industrie und im Gebäudes­ektor von 20 - 40 % bis 2050 ansteigen. Nord­ameri­kanische Rechen­zentren tragen dabei am meisten zu diesem Anstieg bei.

Die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung wird voraus­sicht­lich stark zunehmen, während die Kohle­nutzung eben­falls auf hohem Niveau ver­harren mag. McKinsey geht davon aus, dass fossile Brenn­stoffe im Jahr 2050 etwa 41 - 55 % des welt­weiten Energie­verbrauchs aus­machen werden. Das ist zwar weniger als die heutigen 64 %, aber höher als frühere Prog­nosen. Der Strom­bedarf von Rechen­zentren wird bis 2030 jedes Jahr stark ansteigen, in den USA um etwa 25 %, global um etwa 17 %.

Globale Ölproduktion nimmt recht stark zu:

Insgesamt gesehen steigt weltweite Ölproduktion über­deut­lich an. Und zwar sowohl bei den Non-Opec Ländern als auch bei den OPEC+ Export­ländern. Jüngste Produktions­zahlen bestätigen voraus­gegangene Prognosen. Auch die Kosten für Schiffs­fracht­raum ziehen recht kräftig an.

In Brasilien ist die Ölförderung im dritten Quartal erstmals auf 4,0 Mio. Barrel am Tag gestiegen. In der kanadischen Provinz Alberta wurde Mitte Sommer ebenfalls ein Rekord­niveau erreicht. Und Guyana, das erst seit wenigen Jahren Öl produziert, peilt für den Herbst eine Fördermenge von 1,0 Mio. B/T an. Zu diesen Mehrmengen kommt noch die lau­fende Quoten­rück­führung der OPEC+ hinzu. Hier profitiert vor allem Saudi-Arabien mit Mehrpro­duktion, während der Plus-Partner Russland Probleme hat. Die ukrainischen Drohnen­angriffe auf Tanklager, Raffinerien und Export­ter­minals setzen zu.

Welche Länder haben den größten Ölverbrauch:

Die zwanzig Ländern mit dem größten Ölbedarf ver­brau­chen 80% des global produzierten Öls. In 2024 stieg die Menge noch mal relativ moderat um +0,7%, trotz des ver­lang­sam­ten Wachs­tums und der Zunahme grüner Energie­quellen. Öl bleibt weltweit die wich­tigste Energie­quelle.

 #  Land  Barrel/Tag  Anteil Weltverbrauch
1 USA 19,0 Mio. 18,7 %
2 China 16,4 Mio. 16,1 %
3 Indien 5,6 Mio. 5,5 %
4 Saudi-Arab. 4,0 Mio. 3,9 %
5 Russland 3,8 Mio. 3,8 %
6 Japan 3,2 Mio. 3,2 %
7 Südkorea 2,9 Mio. 2,9 %
8 Brasilien 2,6 Mio. 2,5 %
9 Kanada 2,3 Mio. 2,3 %
10 Deutschland 2,1 Mio. 2,0%

Ölverbrauch 2024 in Mio. Barrel/Tag, laut Energy Institute

Obige 10 Länder verbrauchen 61% des jährlich produ­zierten Öls. Dabei verzeichnet Indien den stärk­stenen Bedarfs­an­stieg. Aufgrund seiner zuneh­menden Wirt­schafts­kraft und wird auf Indien mindestens in den nächsten 5 Jahren der größte Ölnach­frage­zuwachs ent­fallen.

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