Ölpreise aktuell
Entwicklung der Ölpreise.
Aktuelle Marktthemen und Preis-Trend.
Diagramm für die Rohölpreise der letzten Jahre:
- Diese Ölpreis-Seite liefert täglich die aktuellen News zum Ölmarkt und zur Preisentwicklung von Rohöl und Gasöl.✅ Rohölpreise sind Börsenpreise und verändern sich stündlich!✅ Die Ölnotierungen werden stark durch spekulative Optionskäufe und durch Absicherungsgeschäfte (Hedging mit Future-Kontrakten) bestimmt.✅ Außerdem reagieren die Ölpreise äußerst spontan auf weltpolitische und wirtschaftsbezogene Meldungen, insbesondere wenn diese die OPEC-Länder oder die großen Ölverbrauchsländer, wie die USA oder China betreffen.✅
- Das Preisniveau auf dem Rohölmarkt in Rotterdam bestimmt maßgeblich die Mineralölpreise für Deutschland und Mitteleuropa. Diese Spotmarktpreise stehen dabei in Relation zu den Crude Oil Future Notierungen an den Warenterminbörsen, mit den Leitbörsen in SINGAPUR, LONDON und NEW YORK. Mit Abstand größter und umsatzstärkster Ölmarkt sind die USA. Zudem haben die USA die stärkste Ölindustrie, mit weltweit agierenden Ölfirmen. Die US Lagerzahlen und die dortigen Ölmarkt-News haben globalen Preiseinfluss.✅
- Das Diagramm zeigt neben dem aktuellen Ölpreis auch die zurückliegende Preisentwicklung auf dem Ölweltmarkt. Die Preiskurven geben den errechneten Mittelpreis für einen Sortenmix von Nordseeöl BRENT, der US Leitsorte WTI und dem Mittelpreis für Rohöl der Golfstaaten wieder. Zudem sind die Spotmarktpreise mit berücksichtigt, allerdings mit geringerer Gewichtung.✅
Obiges Diagramm zeigt den Mittelpreis der Rohöl-Leitsorten.
Ölpreise: Ölmarktsituation Freitag, 21. Nov.
- Rohöl leichter, Gasöl mit starkem Preissturz!
- Geopolitik sorgt für Preisturbulenzen.
Der US-Plan für die Ukraine erscheint sehr unausgewogen. - Ab heute sollen die US-Sekundärzölle für russisches Öl greifen.
Situation am Ölmarkt, News
An den internationalen Rohstoffbörsen ist auf Freitag ein Rücksturz der Gasöl-Kontrakte erfolgt, siehe Gasöl-Chart. Mit den Notierungen des Frontmonats ging es von 779 auf 716 Dollar/Tonne steil talwärts. Der Einbruch von -8,1% bringt die Gasölpreise zurück auf das Niveau von Ende Oktober. Parallel hat die Rohölleitsorte Brent Abschläge von -2,3% erfahren.
Diese jüngsten Turbulenzen am Ölmarkt sind in der Hauptsache begründet in der neuen US-Initiative, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Der Entwurf auf Basis eines 28 Punkte Plans begünstigt Moskau zwar unverhältnismäßig. Zwar käme der Plan einem Diktatfrieden gleich - dennoch kann Kiew nicht gleich ablehnen. Die Europäer kritisieren den Vorschlag massiv und wollen in die Verhandlungen mit eingebunden werden.
| Die Ölnotierungen am Freitagmorgen | |
| Brent Rohöl: | 62,3 $/bbl (-1,4) |
| WTI Crude Oil: | 57,8 $/bbl (-1,9) |
| Opec-Basket (Vortag): | 64,4 $/bbl (-0,3) |
| Gasöl (dollarbereinigt): | 620 €/Tonne (-56) |
Am Ölmarkt quittiert man die jüngsten Ukraine-Verhandlungen mit sinkenden Preisen. Ein Ende des Krieges könnte recht schnell wieder zu deutlich mehr russischem Öl auf dem Weltmarkt führen und damit die zu erwartende globale Überversorgung an Öl noch schüren.
Heute fällt die Deadline für die US-Sekundärsanktionen gegen die Abnehmerländer von russischem Öl. Staaten, die ab jetzt noch Öl von Rosneft oder Lukoil geliefert bekommen, werden mit harten US-Zöllen belegt. Allerdings bleibt noch abzuwarten, ob Trump nicht doch wieder einen Rückzieher macht.
Marktentwicklung und Ausblick
Der IEA-Monatsbericht November stellt fest, dass die globalen Ölmarktbestände im September auf ein Langzeithoch angewachsen sind. Durch Ausstoßerhöhung der OPEC+ haben sich die Öllager in schnellem Tempo gefüllt. Für 2026 rechnet die IEA sogar mit einem Angebotsüberschuss von täglich 4,0 Millionen Barrel, was die Lagerfreiräume rasant verknappen werde. Die Ölpreise könnten deshalb in Richtung von 50 USD/Barrel absinken.

Goldman Sachs erwartet sogar bis 2040 eine steigende globale Ölnachfrage:
Deren Analyse unterstreicht, dass der Weltölbedarf von derzeit 103,5 Mio. Barrel/Tag bis 2040 auf ein Maximum von 113 Mio. B/T ansteigen wird. Treiber dieser Entwicklung seien der steigende Energiebedarf und die anhaltenden Herausforderungen im Bereich kohlenstoffarmer Technologien und Infrastruktur. Goldman Sachs prognostiziert zudem Verbrauchszuwächse von bis zu 3 Mio. B/T durch KI-gestützte Technologien bis 2040.
US-Ölmarkt
Der jüngste DOE-Wochenreport zeigt für die Produktseite leichte Lageraufbauten, für die Rohölseite aber stärkere Bestandsabbauten. Letzteres ist begründet in um +1,34 Mio. Barrel höheren täglichen Ölausfuhren, während sich die Ölimporte mit +0,73 Mio. B/T nur halb so stark erhöhten. Weiterhin bewegt sich die US-Ölförderleistung auf sehr hohem Niveau von über 13,8 Mio. Barrel.
Fakten, Preisprognose, Marktanalyse
Wirtschaft und Finanzmärkte
- Kurs US-Dollar: (Chart EUR/USD)
1,154 $ = 1 EUR | 0,866 € = 1 USD - Inflation/Teuerungsrate:
EU Verbraucherpreise +2,1% (Vormonat +2,2%)
EU Kern-Verbr.preise +2,4% (Vormonat +2,4%) - US Arbeitsmarkt, Anträge auf Arbeitslosenhilfe:
Erstanträge 220.000 (-6.000)
Folgeanträge 1,974 Mio. (+28.000) - In Deutschland sind die Gasspeicher zu weniger als 72% gefüllt. im Falle eines harten Winters könnten diese leerlaufen.
Gasoelpreise
- Gasöl ist ein an der Börse gehandeltes Vorprodukt von Heizöl und Diesel. Gasöl bestimmt in hohem Maße die Preisentwicklung beim Heizöl und ist damit ein wichtiger Preispfeiler.
- Gasöl ist ein Mitteldestillat bei den Raffinerieprozessen und wird an den Warenterminbörsen gehandelt. Die Leitbörsen sind die IPE (London) und die NYMEX (New York). Mit der Verfügbarkeit der stündlichen Kontraktnotierungen ist Gasöl ein wichtiger Preisindikator für die Mineralölbranche.
Gasöl Tagespreis / Preisentwicklung
Das obige Diagramm stellt den jährlichen Verlauf der Gasölnotierungen dar. An den Ölbörsen werden die Gasoil Future Kontrakte in Dollar notiert. Das Tecson-Chart für Gasöl ist per 'Tab' im Währungsbezug umschaltbar zwischen US-Dollar und €uro und bezieht sich auf den gehandelten Preis für 1 Tonne Gasöl des aktuellen Frontmonats. Der Tab 'Gasöl in EUR' ist die wichtigste preisvorgebende Notierung für die tagesaktuelle Preisentwicklung beim Heizöl in Deutschland bzw. der Eurozone. Die Heizölhändler orientieren sich bei ihrer täglichen Preisfindung stark am morgendlichen Gasölpreis.
Ausblick 2050: Energiebedarf + Energieerzeugung
Laut einer McKinsey Studie werden die 'fossilen Brennstoffe' auch in 2050 die globale Energieerzeugung dominieren. Öl, Gas und Kohle werden den weltweiten Energiemix noch auf Jahrzehnte anführen (müssen), da der Strombedarf in schnellerem Tempo steigt als die Umstellung auf erneuerbare Energien. Die Reduzierung der fossilen Brennstoffe ist aber von immenser Wichtigkeit für das Begrenzen der globalen Klimaerwärmung und Verhinderung des Umkippens.
Der weltweite Strombedarf wird vor allem aufgrund des Mehrbedarfs in der Industrie und im Gebäudesektor von 20 - 40 % bis 2050 ansteigen. Nordamerikanische Rechenzentren tragen dabei am meisten zu diesem Anstieg bei.
Die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung wird voraussichtlich stark zunehmen, während die Kohlenutzung ebenfalls auf hohem Niveau verharren mag. McKinsey geht davon aus, dass fossile Brennstoffe im Jahr 2050 etwa 41 - 55 % des weltweiten Energieverbrauchs ausmachen werden. Das ist zwar weniger als die heutigen 64 %, aber höher als frühere Prognosen. Der Strombedarf von Rechenzentren wird bis 2030 jedes Jahr stark ansteigen, in den USA um etwa 25 %, global um etwa 17 %.
Globale Ölproduktion nimmt recht stark zu:
Insgesamt gesehen steigt weltweite Ölproduktion überdeutlich an. Und zwar sowohl bei den Non-Opec Ländern als auch bei den OPEC+ Exportländern. Jüngste Produktionszahlen bestätigen vorausgegangene Prognosen. Auch die Kosten für Schiffsfrachtraum ziehen recht kräftig an.
In Brasilien ist die Ölförderung im dritten Quartal erstmals auf 4,0 Mio. Barrel am Tag gestiegen. In der kanadischen Provinz Alberta wurde Mitte Sommer ebenfalls ein Rekordniveau erreicht. Und Guyana, das erst seit wenigen Jahren Öl produziert, peilt für den Herbst eine Fördermenge von 1,0 Mio. B/T an. Zu diesen Mehrmengen kommt noch die laufende Quotenrückführung der OPEC+ hinzu. Hier profitiert vor allem Saudi-Arabien mit Mehrproduktion, während der Plus-Partner Russland Probleme hat. Die ukrainischen Drohnenangriffe auf Tanklager, Raffinerien und Exportterminals setzen zu.
Welche Länder haben den größten Ölverbrauch:
Die zwanzig Länder mit dem größten Ölbedarf verbrauchen 80% des global produzierten Öls. In 2024 stieg die Menge noch mal relativ moderat um +0,7%, trotz des verlangsamten Wachstums und der Zunahme grüner Energiequellen. Öl bleibt weltweit die wichtigste Energiequelle.
| # | Land | Barrel/Tag | Anteil Weltverbrauch |
| 1 | USA | 19,0 Mio. | 18,7 % |
| 2 | China | 16,4 Mio. | 16,1 % |
| 3 | Indien | 5,6 Mio. | 5,5 % |
| 4 | Saudi-Arab. | 4,0 Mio. | 3,9 % |
| 5 | Russland | 3,8 Mio. | 3,8 % |
| 6 | Japan | 3,2 Mio. | 3,2 % |
| 7 | Südkorea | 2,9 Mio. | 2,9 % |
| 8 | Brasilien | 2,6 Mio. | 2,5 % |
| 9 | Kanada | 2,3 Mio. | 2,3 % |
| 10 | Deutschland | 2,1 Mio. | 2,0% |
Ölverbrauch 2024 in Mio. Barrel/Tag, laut Energy Institute
Obige 10 Länder verbrauchen 61% des jährlich produzierten Öls. Dabei verzeichnet Indien den stärksten Bedarfsanstieg. Aufgrund seiner zunehmenden Wirtschaftskraft wird auf Indien mindestens in den nächsten 5 Jahren der größte Ölnachfragezuwachs entfallen.

